Chantemoiselle “Chantemoiselle”

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Description

Chansons und Swing in Mundart

Stell Dir vor, du träu mtest. Zeiten und Begebenheiten vermischen sich. Und doch macht das alles Sinn, passt irgendwie zusammen. Du bist im Heute und doch wähnst Du Dich in den 20er-Jahren, in einem dieser verrauchten, glamourösen Cabarets. Auf der Bühne spielt eine Band, drei hart gesottene Jazz-Cats schmeicheln ihren Instrumenten. Sie könnten auch die angegraute Besatzung eines windschiefen Frachters sein, der durch den Nachthimmel tuckert. Und am Bug steht sie, diese liebliche Sängerin. Ihre Stimme, der Hauch einer Liebkosung. Du erschrickst: Du glaubtest Dich an einem fremden Ort, vielleicht in Paris, doch sie singt in Berndeutsch, in Sätzen, die Du verstehst. Du vermagst Dich nicht zu entziehen, dem Gesang dieser Loreley. Es fällt Dir ein Wehmutstropfen in den Whiskey.

Das ist kein Traum, das ist Chantemoiselle. Das ist ChansonSwing, Blues, Vaudeville. Da ist die anmutige Sirene namens Myria Poffet (28), bereits eine bekannte Grösse in der Berner Szene.

Und da ist diese einzigartige Besetzung: der Kapitän von Myrias Hintermannschaft ist nämlich kein geringer als ihr Vater Michel Poffet, einer der vielseitigsten Musiker der Schweiz. Poffet hat schon mit Eddie Boyd, Joe Haider, Jay Mc Shann,  Clifford Jordan, Polo Hofer, Hank Shizzoe oder Büne Huber gespielt – aber nie mit seiner Tochter. Denn Myria Poffet bewegte sich zuerst in klassischen Gefilden, besuchte das Konservatorium als Pianistin. Doch bald merkte sie, dass ihr die Welt des Vaters näher war: Sie wechselte an den Gesang und an die Jazz-Schule. So kam es zur musikalischen Annäherung, zu ersten gemeinsamen Gigs. Und so lag es für Myria Poffet nahe, für ihr erstes eigenes Projekt Chantemoiselle den erfahrenen Vater und mit dem Pianisten Willy Schnyder und dem Drummer David Elias zwei seiner besten Männer mit an Bord zu holen. Schnyder ist neben seinem vielseitigen musikalischen Engagement (z.B. Komponist und Arrangeur des «JazzHorchEster») auch mit Theaterproduktionen beschäftigt, und auf der Bühne nicht nur Musiker, sondern immer auch ein bisschen Schauspieler. David Elias ist ein ausgewiesener Jazz-Drummer, hat diverse Preise gewonnen und auf renommierten Bühnen unter anderem mit dem Swiss Jazz Quintett, Buddy de Franco, Herb Ellis, Charlie Byrd gespielt.

Doch Chantemoiselle ist überhaupt gar nicht nur irgend ein weiteres Jazz-Projekt; Swing und Chansons in Mundart, der Titel unterschlägt das grossartige Pop-Appeal vieler Songs auf dem selbstbetitelten Debut: “Moosrose”, von Büne Huber (Patent Ochsner) geschrieben geht sofort ins Ohr, “Rosegarte”, mit rumpelnden New Orleans-Bläsern ist ein Lumpenliedli, inspiriert von der legendären Mme De Meuron, einer führnehmen Bern-Burger-Grande-Dame. Michael von der Heide hat den Text zu “Minibar-Pianist” beigesteuert, auch das Berner Singer/Songwriter-Ausnahme-Talent Trummer, Bandoneonist Michael Zisman oder der eine oder andere Kummerbube findet sich in den Credits.

Die meisten Songs jedoch stammen aus der Feder von Myria Poffet und Tomazobi-Mastermind Nick Werren, der das Album auch produziert hat. Vier Jahre haben die beiden gemeinsam mit der Band am Sound und an den Songs gearbeitet. “Das ganze hat mit übersetzten Jazz-Standards angefangen, dies nahm mir auch die Angst davor, berndeutsche Texte zu singen”, meint die Sängerin. Für die Aufnahmen konnte Adi Tosetto (Stiller Has) gewonnen werden.

“Chantemoiselle” (CH090209, Endorphin Entertainment/Irascible) erschien am 20. Februar 2009