Description
Sie macht sich beim Berner bemerkbar. Die Zeit. Doch hat sie ihn nicht blank geschliffen, sondern viel eher seine Kerben und Kanten noch klarer heraus gearbeitet. „Time“ erscheint insgesamt experimertierfreudiger, unorthodoxer, vielleicht mutiger als seine Vorgänger. Das Album setzt einen erfrischenden Kontrapunkt zur These, dass die Routine jeglichen Ideenstrom auszutrocknen vermag. Eine unerwartete Rhythmusverschleppung hier, eine abrupte Harmoniekehrtwende da: Jones‘ neustes Album lebt von den Gegensätzen, der Vielfalt. Von samtenen Balladen bis hin zur quirlig verspielten Up-Tempo-Nummer gibt es auf diesem Album eigentliche alles zu hören. Gleichwohl bleibt eine klare Handschrift bestehen, stammen die Songs doch seit jeher aus derselben Feder, sind allesamt selbst eingespielt und arrangiert. Hinzu kommt die dem Künstler so eigene Stimme, oft choral und im Falsett vorgetragen, was der Musik eine ausgesprochene Fülle verleiht. Zwar kann sich Jones musikalisch ganz gut selbst beschäftigen, dennoch sehnt er sich ab und an nach Begleitung. Er findet diese in Künstlern wie der Soulqueen Sharlotte Gibson (Whithney Houston, Stevie Wonder) oder der Mundartrapperin Steff la Cheffe – Duette, die das Album nur noch vielschichtiger machen.